1957
Schnägäg Gauselfingen
Ujalee - d'Fasnet isch schee
Grüße vom Großen Schnä
Gründungsjahr
Eintritt in Alb-Lauchert-Ring
2001
Untergruppen
- Zunftrat
- Hästräger(Schnägäg, Gooshiit)
Allgemeines
"Am Tag hl. drei Könige, 6. Jan. 1956 trafen sich im Gasthaus zum Hirsch vier unentwegte Narren ... um zu beraten, was man an Fastnacht unternehmen könnte, um der Bevölkerung von Gauselfingen etwas Närrisches zu bieten." So beginnt die Chronik der NZ Schnägäg. Ein Jahr später, am 12.01.1957 war es dann soweit, unsere Narrenzunft wurde gegründet. Bis zum Jahr 1986 wurde aber hauptsächlich die "Hausfasnet" begangen. Erst im Jahre 1986 erblickte der Schnägäg das Licht der Welt.
Der Schnägäg
Der Schnägäg ist unsere "Hauptmaske" und stellt eine Gans dar. Der Name "Schnägäg" wurde uns von den Nachbargemeinden angehängt und führt auf das Geschrei (das "Geschnääder") der Gänse zurück. Zur Geschichte der Gänsehaltung in Gauselfingen schreibt Alois Eisele im "Heimatbuch Gauselfingen": "In unserer Gemeinde gab es bis Ende des Zweiten Weltkrieges abertausende Gänse, wie wohl in keinem Ort der Grafschaft Zollern. Dass die Gänse im Dorfleben immer eine große Rolle gespielt haben, zeigt sich darin, dass die Gänse in Gauselfingen besondere Rechte hatten: Sie durften von heimkehrenden Garbenwagen Ähren zupfen."
Der Gooshiit
Der Gooshiit ist eine Einzelmaske und stellt den Gänsehirten dar. Aus diesem Grund läuft er natürlich meist hinter seinen Gänsen, die ihn aber des öfteren piesacken und ihm den Umzugsweg erschweren.
Geschichtliches:
Ausa Gooshiit jo des ischt an alter Kerle,
der sammlat aos beim Bach, am kleina See.
Vom ganza Oat her komma mir do zeema,
und noch got's naus mit G'schroe ond Ujalee
So lautet die zweite Strophe unseres "Schnägägliedes". Sie beschreibt, was unser "Gooshiit" ist und welche Aufgabe er hat. Bei den abertausenden Gänsen in unserer Gemeinde brauchte man natürlich einen Gänsehirten, eben den "Gooshiit". Er sammelte seine Schützlinge morgens bei der Pfütze am Bach ("am kleina See"), zwischen Backhaus und Waschhaus. Mit Gezeter und Riesengeschrei ging's dann los auf die ausgewiesene Gänsewiese beim Stellplatz. Abends kehrte der Gooshiit mit ihnen wieder ins Dorf zurück, wo es ab und zu zur "Goosfliagade" kam, denn manche Gänse flogen direkt zum heimatlichen Stall.
Der Goiselhannes
Der Goiselhannes wurde 1996 als zweite Maskengruppe der NZ Schnägäg ins Leben gerufen. Über den Goiselhannes schreibt Alois Eisele: Der Goiselhannes hieß mit bürgerlichem Leben Johann Baptist Klaiber und wurde am 17.12.1791 in Gauselfingen geboren. In der Nacht vom 14. auf den 15.10.1838 verstarb unser Goiselhannes in Belsen. Wie der Volksmund erzählt, sollte Johann Baptist das schreinern lernen, weil sein Vater aber das Lehrgeld nicht aufbringen konnte, tippelte er nach Wien, weil man dort kein Lehrgeld zu zahlen hatte.
In Wien schien er nun einiges gelernt zu haben, was ihm besser gefiel als sein Handwerk. Eulenspiegelgleich soll er sich gegenüber der Obrigkeit und dem Volk verhalten haben. Niemand war ihm gewachsen. Auch dem Goiselhannes schlug seine Stunde. Ziemlich heruntergekommen, ergab er sich in seinen späten Jahren dem Bettel und dem Schnaps. So kam es, dass man ihn eines Tages in Belsen einsperrte, wo er dann am nächsten Morgen tot in seiner Zelle gefunden wurde. Die Altbauern warteten vergebens auf den Gauselfinger, seine Kunststücke und seine derben Späße. Auch die Kinder horchten vergebens auf das Schnellen der Geisel, die der Goiselhannes bei sich führte.
Der Narrenruf der Narrenzunft Gauselfingen lautet: "Uja – lee"