14. August 1967
Narrenzunft Bingen
Gründungsjahr
Eintritt in Alb-Lauchert-Ring
1983 (Gründungsmitglied)
Untergruppen
- Elferrat
- Schnäpper
- Räuber "Hans-Hödiö"
- Bräutlingsgesellen
Allgemeines
1395, als Bingen noch Freidorf war und die Montfort'sche - Hohenzollerische Grenze die beiden Orte Bingen und Hitzkofen trennte, hatten die Burschen aus Bingen einen eigenartigen Brauch, fremde junge Männer von ihren Mädchen fernzuhalten. Am Felsen an der Lauchert standen sie, schnappten alle fremden Burschen und warfen sie in die Lauchert. Später fischten sie sie wieder heraus. Der "Benger-Schnäpper" nimmt darauf Bezug.
Weil Bingen ein Freidorf war, bekam es die Rechte eines Gerichts. Dieses wählte die 13 Edlen von Hornstein, 12 Männer von Bingen, auf der steinernen Brücke daselbst, wie es heißt, "Bingen niemand zu gebieten noch zu verbieten habe". Von diesem Schwur an wurde den Burschen von Bingen untersagt, die Auswärtigen in die Lauchert zu werfen. Deswegen trägt der "Benger-Schnäpper" heute auch die stilisierte Tracht der damaligen Zeit und als wichtigstes Attribut das Fischernetz, mit dem die großen und die kleinen Fische aus der Lauchert gezogen wurden. Dominierend sind die Farben Blau - Rot - Gelb, entsprechend den Gemeindefarben im Wappen.
In Bingen wurde die Fasnet schon immer von Gruppierungen (Fasnetsspieler, Bräutler, Elferrat, etc.) dargestellt. Am 14. August 1967 wurde von 10 Personen die Narrenzunft gegründet. 1977 wurde der "Benger-Schnäpper" ins Leben gerufen und 1980 der Fanfarenzug gegründet. Die Narrenzunft Bingen gehört zu den Gründungszünften des Alb- Lauchert- Ringes. Das Häs des Zunftrates nimmt Bezug auf die 13 Edlen aus Hornstein. Die Bräutlingsgesellen gehören seit jeher zur Binger Fasnet. Über das Bräuteln selbst wurde schon viel berichtet und geschrieben, so daß es schwierig ist, etwas Verläßliches zu nennen. Als sicher gilt, daß der Bräutlingsgeselle aus der heidnischen Zeit stammt und das die Bräutlingsstange eine Art "Fruchtbarkeitsstange" darstellt. In Bingen geht das Bräuteln bis ins 18. Jahrhundert zurück. Gebräutelt werden in Bingen Neuzugezogene, Neuvermählte sowie diejenigen, die zum ersten mal Vater geworden sind. Die Bräutlingsgesellen stellen auch den Narrenbaum.
In Bingen beginnt die Fasnet am "Auseliga-Donnerstag" mit einem Empfang im Rathaus, anschließend werden die Kinder im Kindergarten und in der Schule befreit. Beim anschließenden Umzug durch den Ort, zusammen mit der Musikkapelle, werfen die Geschäftsleute Süßigkeiten für die Kinder aus. Am Nachmittag gibt es für den Narrensamen einen Kinderball. Am Fasnetssamstag geht es weiter mit dem Zunftball und am Fasnetsmontag finet der Bürgerball statt. Bei beiden Bällen gestalten die Zunftmitglieder das Programm. Der Höhepunkt der Benger Ortsfasnet ist der Fasnetsdienstag. Am Vormittag beginnt mit dem traditionellen Bräuteln, nachmittags bewegt sich der Umzug durch Bingen.
Der Narrenruf der Narrenzunft Bingen lautet: "Benger - Schnäpper"